30-09-2018 - Herrmann
Material, das einem Vorort präsentiert wird, über das Internet weitere Informationen zu beschaffen, um eine einigermaßen objektive Sicht auf die Abläufe, Gründe für die amerik. Invasion usw. zu bekommen.Wenn man in die Tunnel hinabsteigt und die Zeugnisse dieser vielen schrecklichen Jahre mit so furchtbar vielen Toten an allen möglichen Orten sieht, dann kann man eigentlich gar nicht anders, als über das schwarz-weiß Gemalte hinaus schauen zu wollen – was wir auch jedem Vietnam-Besucher nur empfehlen können.
Nach den Tunneln ging’s zurück nach Ho-Chi-Minh City, wo die üblichen Touristen-Stationen auf uns warteten: .
Der Wiedervereinigungspalast amerik. Botschaft, die Kirche Notre Dame, das alte Postamt, die Oper und ein wunderschönes Rathaus, das auch heute noch als solches genutzt wird. Nicht zu vergessen China Town, das Kriegsmuseum und die Markthallen, direkt neben unserem Hotel.
Am Abend genossen wir vom Rooftop Restaurant unseres Hotels die schöne Sicht auf die belebte Stadt und hatten hier eine kleine, ruhige Oase fast per Zufall gefunden, denn das Restaurant sowie der Pool, ebenfalls ganz oben, sind nicht besonders erwähnt oder ausgeschildert.Am nächsten Tag brachen wir zusammen mit Loc zu unserer Mekong Kreuzfahrt auf. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch eine Pagode, die farbenfroher nicht sein könnte – wirklich ein Augenschmaus! .
Noch am Vormittag hatten wir eins von den kleinen Zubringerbooten erreicht und wurden mit Stopps bei div. kleinen Herstellern Karamellbonbons, Puffreis etc. zu unserem eigentlichen Ziel, dem Bassac Boot gebracht. Auch hier 10 hübsche Kabinen - alles im Kolonialstil hergerichtet. Wie schon zuvor läuft das Programm komplett durchgetaktet ab – ein bisschen zu viel davon nach unserem ganz persönlichen Geschmack, aber da blieb uns keine andere Wahl. Auf dem Mekong, oder besser gesagt auf einem vergleichsweise kleinen Stück seiner zahlreichen Arme steuerten wir am Nachmittag einen Landgang an, bei dem uns dann zahlreiche tropische Früchte zum Augen- und Gaumenschmaus dargereicht wurden. Einfach nur lecker! Bei unserer kleinen Entdeckungstour kamen wir auch dem eigentlichen Reiskorn endlich ziemlich nah und konnten unseren Blick durch Gitter auch in eine Dorfschule richten. An den Wänden die vietnamesische Flagge und Bilder von Onkel Ho, eine sehr karge Einrichtung und so gar nicht unsere Vorstellung von Schule.
Ohne Chi Gong aber trotzdem früh schipperten wir am nächsten Morgen zu den sogenannten schwimmenden Märkten. Imposant ist es, wie ein Markt auf dem Wasser stattfindet und genauso imposant, dieses bunte Treiben anzusehen. Was auf einem Boot angeboten wird, kann man schon von weitem erkennen, da die Waren an einer langen Bambusstange hängend aufgestellt werden. Viele kleine Boote fahren hin und her, Männer und Frauen mit Reishüten kaufen und laden ein, und fahren zum Teil schwer beladen wieder davon...
So war die 2 Tages Mekong-Kreuzfahrt im Grunde nach 24 Stunden schon wieder vorbei und zum Abschied machten wir noch einen Zwischenstopp bei einem Reisnudelhersteller.
Bis zum Weiterflug nac Phu Quoc lieb noch ein bisschen Zeit in Saigon und so konnten wir noch einmal den Blick über die Millionenmetropole bei sehr angenehmen nächtlichen Temperaturen genießen. Wer Zeit sparen will, kann vom Mekong Delta per Schiff oder auch von einem näher gelegenen - Flughafen schneller nach Phu Quoc kommen – so war jedenfalls die Aussage von unserem Reiseleiter, Loc.
Auch die Insel begrüßte uns wieder mit Schild – dieses Mal kamen gleich 2 uniformierte Herren vom Hotel Mercure. Whow – wir waren begeistert. Höchstens 5 Minuten später waren wir schon im Hotel. Der Zimmerbezug klappte problemlos und der Sonnenuntergang, der uns gleich erwartete war überzeugend genug, die einigermaßen strapaziösen Tage von Nord nach Süd, nur noch von ihrer beeindruckenden Seite zu sehen. Eine ganze Woche Sonne, Strand, Meer + kulinarische Genüsse warteten nun noch auf uns.
Aber wir genossen die Tage nicht nur in der Horizontalen, sondern machten uns bei durchweg traumhaftem Wetter immer um 30° auch zu Inselerkundungen auf. Das Hotel selbst liegt ca. 7 km von der Hauptstadt Duong Dong entfernt. Den Süden eroberten wir per Fahrer und Auto vom Hotel Mercure.
Hier besonders interessant die Pfefferplantagen, eine traumhaft schön direkt am Meer gelegene Pagode, der wunderschöne, weiße Sandstrand von Bai Sao Bai Sao Beach und nicht zu vergessen das ehemalige Gefängnis der Amerikaner während des Vietnamkriegs.
Den Norden erkundeten wir mit vietnamesischem Mundschutz via Moped! Viele viele Resorts befinden sich hier in der Entstehung, auch Freizeit-/Ver- gnügungsparks für deren Bauvorhaben unendlich viel Wald gerodet wurde. Natürlich fragt man sich da, wer dort alles Urlaub machen soll und ob es nicht viel nachhaltiger wäre,dieses Stück Paradies zu bewahren...
Die Wege an der Küste nach Norden und dann zurück durch den noch ursprünglichen Wald sind holprig und schier endlos – jedenfalls waren wir froh, als wir im Hotel zurück waren.Organisiert hatte uns alles der Restaurantmanager des Hotels, Chinh, der sich in der ganzen Zeit unseres Aufenthalts wie selbstverständlich um unser absolutes Wohl kümmerte. Er organisierte Wagen, Fahrer und Moped und alles zu super günstigen Preisen – direkt ‚ab‘ und ‚an‘ Hotel. Einfach top, sein Service! .
Fußläufig vom Hotel über den Strand erreicht man nach ca. 10 Gehminuten eine Perlenfarm, die Phu Quoc Perls. In der Ferne sieht man auch die Perlen- farmen im Meer liegen. Hier kann man sie kaufen oder sich auch Stücke anfertigen lassen. Uns war es eine Freude, Touri-Busse kommen und abfahren zu sehen und wir machten uns einen Spaß daraus, schon bei der Ankunft zu beratschlagen, wer mit Tasche herauskommen würde und wer nicht. Ich hatte natürlich auch irgendwann mein kleines Täschchen, aber das nur ganz nebenbei. Getränke kauft man dort besser in der Landeswährung Dong, denn wer mit Dollar oder Euro zahlen muss, zahlt etwa das Doppelte. So halfen wir so manchem bierdurstigen Mann, der auf seine perlendurstige Frau wartete gerne mal aus...
Während unseres Aufenthalts wartete im Übrigen noch DER Event des Jahres auf uns, nämlich Silvester. In Vietnam wird der Jahreswechsel nach dem chin. Kalender begangen und ist für alle Vietnamesen das größte Fest des Jahres.
Im Rahmen des Ahnenkults werden zahlreiche Gaben Früchte, Papiergeld usw. symbolisch verbrannt und somit an die Ahnen gen Himmel geschickt. Bereits Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen und Einkäufe; Mandarinenbäume werden aufgestellt und dekoriert, so wie bei uns der Weihnachtsbaum und auch die Geschäftigkeit der Menschen ist vergleichbar mit dem Trubel und Stress, der bei uns vor den Weihnachtstagen herrscht. Der Brauch beinhaltet ebenfalls ganz besondere Gerichte, die speziell an Silvester gekocht werden und man verbringt die Tage um und nach Silvester zu Hause bei seiner Familie. Die Geschäfte haben ausnahmsweise geschlossen – alle machen Pause.
So haben wir also auch dieses Highlight miterleben dürfen und feierten ein zweites Mal Silvester, nämlich auf dem ehemaligen Flughafengelände in der Inselhauptstadt, auf dem eine Konzertbühne aufgebaut war und Einheimische mit kleinen Ständen aufwarteten. Um 22.00 Uhr startete dann ein von der Stadt organisiertes Feuerwerk für ca. ½ Stunde und dann ging die Menge wieder seiner Wege – wir zurück ins Hotel.Am nächsten Morgen wurde auch im Hotel das Neujahrsfest = Tet-Fest gefeiert. In rot, gold und grün kostümierte Figuren tanzten nach vietnamesischen Klängen um für das neue Jahr Glück, Geld, Segen, Gesundheit und Hoffnung zu bringen.
Insgesamt ist das Hotel sehr zu empfehlen. Hätten wir gewusst, dass es fußläufig keine Alternative für das Abendessen gibt, hätten wir Halbpension gewählt, aber wir kamen auch so sehr gut klar und fanden jeden Abend etwas Leckeres in der Karte. Die Gästestruktur im Hotel ist gemischt, immer wieder tauchen auch deutsche Reisegruppen mit z. T. älteren Herrschaften auf, die für 1-2 Tage Zwischenstopp auf Phu Quoc machen, um dann z. B. in Kambodscha ihre Rundreise fortzusetzen. Der Strand vom Hotel ist endlos, man kann also laufen bis einem die Füße qualmen oder es sich auch vorher auf einem der bequemen Liegen am Strand oder Pool mit einem Buch gemütlich machen.
Postkarten schreiben ist scheinbar schon antiquiert, jedenfalls haben wir weder in Hanoi noch in Ho-Chi-Minh-City welche in den entsprechenden Läden gefunden. Auf unseren besonderen Wunsch hat Chinh ein paar für uns im Hotel „ausgegraben“ sie waren einzeln in Cellophan verpackt und frankiert wir hatten die Briefmarken vorsorglich im alten Postamt in Saigon gekauft und mussten sie nun auch los werden auf die Reise nach Deutschland gegeben. Nun, nach knapp 2 Monaten ist noch keine unserer Karten angekommen, aber wir haben es zumindest versucht und warten mal ab.
Auch der letzte Sonnenuntergang, den wir auf der Insel erleben durften, lud nicht zur Abreise ein, so wie das freundliche, kleine schlanke gleichsam arbeitsame Volk und Land – kommunistisch geführt Einparteiensystem; jedoch mit einer relativ freien Marktwirtschaft-, das wir in den zurückliegenden 15 Tagen ein bisschen kennen und sehr schätzen gelernt haben – so wie auch die berühmte Nudelsuppe, die wir in allen Variationen auch „auf der Straße“ gegessen haben und für den Moment erst mal nicht mehr brauchen...
Fazit: es war eine unglaublich tolle Reise übervoll mit spannenden Momenten und Eindrücken, die wir auf unserer Tour durch die Welt keinesfalls missen möchten! - Tipps: - .
Bei einer Rundreise durchs Land für den Norden unbedingt richtig warme - Kleidung einpacken und so getrennt packen, dass man nicht bei jedem Stopp alles auspacken muss. Auf den Schiffen am besten nur einen Koffer mitnehmen und das restl. Gepäck im Hotel oder beim Fahrer lassen Sicherheit war bei uns nie ein Problem. Zur Orientierung kann man den Wetterprognosen auf div. Apps trauen. Gebraucht wird am meisten „Casual“, d.h. bequeme Kleidung und Schuhwerk, das auch Regen standhält. Auf umfangreiche Abend- garderobe kann man auf der Rundreise getrost verzichten.
Dong kann man in Dt. nicht tauschen. Bei der Ankunft am Flughafen am besten nur 100 EUR tauschen, dann zur Bank gehen – bester Kurs und keine „Blüten“. Für Kleinigkeiten unterwegs immer Dong dabeihaben. - .Den Reiseleitern haben wir je 50 EUR Trinkgeld gegeben. Den Fahrern je nach Fahrkünsten um 10 EUR. Dollar sind nicht erforderlich.
Auf der Insel ist Mückenschutz wichtig.
Einkaufen am besten im Norden Hanoi.
Vorab mal in die Geschichtsbücher schauen hilft … .
Sicher haben wir uns zu jedem Zeitpunkt gefühlt!; trotzdem gelten die üblichen Standards für Reisen.
Auch wenn die Phonetik der vietnamesischen Sprach unglaublich schwer ist, machen sich ein paar Worte natürlich immer gut! .
Englisch sprechen eher die jüngeren Leute, oft schnell und undeutlich, so dass eine „reibungslose“ Kommunikation nicht grundsätzlich vorauszu-setzen ist. Man ist gut beraten, die Orga in ortskundige und kompetente Hände zu legen Indochinatravels. Die Reiseleiter vor Ort jedenfalls unsere gehen zudem auf alle Wünsche und Anliegen ein – sind freundlich, hilfsbereit, umsichtig, pünktlich – ja einfach klasse!